Der Wels
 
*Wels*
ein Bild Der Wels (Silurus glanis), regional auch Waller, ist ein Süßwasserfisch mit einem breiten, flachen Kopf mit weitem Maul, zwei langen Bartfäden (Barteln) am Oberkiefer und vier kürzeren Barteln am Unterkiefer, einer langen und bis zur Schwanzflosse reichenden Afterflosse, einer kleinen und relativ weit vorne sitzenden Rückenflosse. Welse werden bis zu 80 Jahre alt und haben ein sehr gutes Gehör. Die Laichzeit der Welse fällt in unseren Breiten auf Mai bis Juli. Der Rogner (weiblicher Fisch) produziert bis zu 30.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht. Der Milchner (männlicher Fisch) bewacht das Nest, bis die Brut schlüpft, dies dauert je nach Wassertemperatur drei bis zehn Tage. Der Wels bewohnt bevorzugt große, warme Seen und tiefe, langsam fließende Flüsse. Er hält sich bevorzugt in seinem Unterschlupf auf, welche unterspülte Ufer, versunkene Bäume, etc. darstellen. Der Wels nimmt seine Nahrung bevorzugt im Freiwasser oder am Grund auf. Welse sind Speisefische und werden auch in Fischteichen gehalten. Schmackhaft ist jedoch nur das Fleisch von jüngeren Exemplaren. In den Handel kommen deshalb meist Welse in Längen bis 1,30 m. Bei sehr großen Welsen ist das Fleisch extrem fettig, was sich nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Lagerfähigkeit negativ auswirkt. Der Wels kommt in weiten Teilen Mittel-, Süd- und Osteuropas vor. Er kann erfolgreich gezüchtet werden und hat ein weißes, recht weiches Fleisch. Mit einer Gesamtlänge von möglicherweise bis zu drei Metern und einem Maximalgewicht von über 150 Kilogramm ist er der zweitgrößte einheimische Süßwasserfisch hinter dem Stör. Allerdings sind solche Längen extrem selten und konnten im letzten Jahrhundert nicht nachgewiesen werden, ein einigermaßen glaubwürdiger Bericht über einen Wels dieser Größe liegt nur aus dem 19. Jahrhundert vor. Die meisten Welse sind nur etwa 1,30 bis 1,60 Meter lang, Tiere von mehr als zwei Metern Länge sind ausgesprochen selten. Nur ausnahmsweise erreicht der Wels bei optimalen Lebensbedingungen Längen von deutlich mehr als zwei Metern, etwa wie der Kiebinger Rekordwels mit einer Länge von 2,49 Metern und einer Masse von 89 Kilogramm. Übertroffen wurde dieser Riese von einigen noch etwas größeren Exemplaren aus Frankreich, Spanien (Ebro), Italien (Po) und Griechenland (Polifito-See), wo dieser Fisch vor einigen Jahrzehnten ausgesetzt wurde, und dank des günstigen Klimas, mangelnder Konkurrenz und guter Nahrungsversorgung extrem gut wächst. Am Po wurde auch der derzeitige Rekordwels mit 2,78 Metern Länge und 144 Kilogramm Gewicht gefangen. Osteuropa hatte lange Zeit die besten Welsgewässer. Im rumänischen Donaudelta wurden in den 80er Jahren große Welse von über 100 kg gefangen. In Ungarn sind es der Plattensee, die Theiß, Körös, Raab und Donau, welche durch Fänge von kapitalen Welsen Aufsehen erregten. In Kasachstan (Syr Daria), Armenien, Georgien, Russland, der Ukraine und Usbekistan gibt es die größten Welse, allerdings ist die natürliche Population durch Umweltverschmutzung, Raubbau, Berufs- und Schwarzfischerei sehr stark zurückgegangen, so dass das gezielte Beangeln von Großwelsen dort nur noch in Einzelfällen lohnend ist. Er ernährt sich vor allem von Fischen, aber auch von Würmern, Schnecken, Insekten, Krebsen und mit zunehmender Größe auch von Fröschen, Mäusen, Ratten und verschiedenen am Wasser lebenden Vögeln, wie Enten. Welse sind keine reinen Raubfische, sondern vielmehr Allesfresser und richten ihr Fressverhalten opportunistisch nach dem jeweiligen Nahrungsangebot. In Osteuropa werden Welse eher mit Blutegeln, Tauwürmern und Maulwurfsgrillen als mit Köderfischen gefangen, was am überreichen Nahrungsangebot der dortigen Welsgewässer liegt. An der Theiß, im Donaudelta oder am kasachischen Ili brechen häufig große Uferschollen ab und somit gelangen Maulwurfsgrillen, Tauwürmer, Wasserwürmer u.a. Kleingetier in das Wasser. Die besten Welsflüsse Osteuropas und Asiens sind unbegradigte Flüsse, die sich durch Schwemmland ihren Weg bahnen; nahrungsreiche Erdschollen, die in das Wasser fallen, begünstigen somit eine hervorragende Welspopulation. Flüsse in Spanien, Frankreich und Italien sind oft steinig, felsig und nahrungsarm, haben jedoch ein immenses Planktonaufkommen im Wasser, welches Weißfische hervorragend abwachsen lässt. Dort müssen Welse Flusskrebse und Friedfische jagen. Im spanischen Mequinenza-Stausee am Ebro werden derzeit sensationelle Welsfänge mit Heilbuttpellets gemacht, die dort lebenden Welse haben sich an die großen Mengen an Heilbuttpellets gemästet, sind träge geworden und haben ihr Jagdverhalten stark eingeschränkt. Die weiteren bekanntesten Arten sind der weißfleischige amerikanische Wels, vor allem dessen Unterart der Catfish (Ictalurus nebulosus), auch Katzenwels oder Zwergwels genannt, und der afrikanische Wels (Clarias garieoinus), der ein rotes, weiches Fleisch hat und sehr gut gezüchtet werden kann.
 
  Insgesamt waren schon 2015 Besucher (4537 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden